Immer sauberer: Mit modernen
Holzfeuerungen gegen Feinstaub in der Luft!
Holzfeuerungen werden immer sauberer. Deshalb wehrt sich der Verband Holzenergie Schweiz gegen pauschale Verurteilungen dieser Heiztechnologie. Der österreichische Podcast G´Scheitholz! klärt über die Feinstaubproblematik auf.
Jeden Winter kommen Holzfeuerungen ins Gerede, weil sie Feinstaub emittieren. „Das tun sie tatsächlich, aber deutlich weniger als viele denken und manche behaupten“, schreibt der Verband Holzenergie Schweiz in einem Artikel. Moderne, richtig betriebene Holzfeuerungen erfüllen die Grenzwerte der Schweizer Luftreinhalte-Verordnung LRV. Daran gebe es nichts zu rütteln. Die Holzenergie habe zudem große Vorteile. „Wir tun gut daran, die einheimische, erneuerbare und klimaneutrale Energiequelle nachhaltig zu nutzen.“
Absurde Vorwürfe gegen Holzenergie
"Holzenergie Schweiz" kritisiert, dass die Holzenergie oft pauschal verurteilt werde und die Autorinnen und Autoren solcher Verurteilungen mit ihren Zerrbildern die Wahrheit bis an die Schmerzgrenze verbiegen. Extremisten forderten gar ein Verbot von Holzfeuerungen wegen ihrer Feinstaubemissionen.
Das sei absurd. Ein differenzierter Blick auf die tatsächliche Situation zeige ein völlig anderes Bild. Alte und falschbetriebene Holzfeuerungen können tatsächlich erhebliche Feinstaubemissionen verursachen, bestätigt der Verband. Moderne Anlagen hingegen setzen dank Filtern und richtiger Betriebsweise nur geringe Mengen Feinstaub frei und halten die in den letzten Jahren laufend verschärften Emissionsgrenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung LRV ein. Ein pauschales Verbot aller Holzheizungen wäre etwa das Gleiche, wie ein totales Auto-Verbot, bloß weil Oldtimer hohe Schadstoffmengen ausstoßen. Kein Mensch würde so etwas durchsetzen wollen und können.
Moderne Holzfeuerungen sind feinstaubarm – alte müssen raus!
Handlungsmöglichkeiten zur weiteren Feinstaubreduktion bestehen in zwei Bereichen. Erstens auf der technischen Ebene, bei handbeschickten, alten Anlagen. Besonders kritisch sind offene Cheminées. Sie haben nicht nur einen miserablen energetischen Wirkungsgrad, sondern können auch regelrechte Schadstoffschleudern sein und belasten damit die Schadstoffbilanz der Holzheizungen übermäßig.
Holzenergie Schweiz fordert daher den Vollzug der heute geltenden Vorschriften der LRV und dabei den Ersatz oder die Stilllegung offener Cheminées in definierten Fristen. Gleiches gelte für zahlreiche Uralt-Anlagen, die nach wie vor installiert seien und in Zeiten hoher Öl-, Gas- und Strompreise fleißig genutzt werden.
Podcast „G´Scheitholz!“
Gleichermaßen äußert sich Prof. Dr. Ingwald Obernberger, Verfahrenstechniker und Spezialist für Biomasseverbrennung sowie Biomassevergasung an der TU Graz im Gespräch mit Daniel Reiterer, Experte für Feinstaub und Gebäudetechnik beim Umweltbundesamt in dem hörenswerten österreichischen Podcast G´Scheitholz!. Er sagt: „Modernste Holzheizungen haben kein Feinstaubproblem – hier wurde durch konsequente Entwicklungsarbeit in den vergangenen zehn Jahren sehr viel erreicht. Das ‚Stiefkind der Holzkesselbranche‘ sind die Altanlagen, wie die sogenannten Allesbrenner. Beim Ersatz aller Altanlagen, die älter als 20 Jahre sind durch neue, moderne Anlagen könnten wir 80 % der Feinstaubemissionen reduzieren. Modernste Biomassefeuerungen, die nach dem Prinzip der extremen Luftstufung arbeiten, könnten sogar über 90 % des Feinstaubausstoßes einsparen. Deshalb sind Förderungen für einen Umstieg sehr wichtig.“
Holzfeuerungen richtig bedienen!
Zweitens besteht Verbesserungspotenzial auf der Ebene des Verhaltens der Betreiberinnen und Betreiber handbeschickter Anlagen. Schadstoffemissionen sind von der Betriebsweise abhängig. Die Aussage „Jede Holzheizung ist so sauber, wie sie betrieben wird“ sei im Grundsatz richtig. Das Einhalten einiger einfacher Regeln mache den Unterschied zwischen Dreckschleuder und sauberer Energiegewinnung. Dazu gehören das richtige Anfeuern, das Regulieren der Luftklappen gemäß Herstellerangaben und die Verwendung von ausschließlich trockenem, naturbelassenem Holz.
Energie aus Holz verdoppelt – Feinstaub um 70 % reduziert
Die genutzte Energieholzmenge habe sich laut der Schweizerischen Holzenergiestatistik des Bundesamts für Energie (BFE) zwischen 1990 und 2022 von 3 auf 5,57 Mio. m3 fast verdoppelt. Die daraus produzierte Endenergie habe in diesem Zeitraum im gleichen Maß von 8,2 auf 15,21 Mio. MWh zugenommen. Gleichzeitig habe sich die Technik der Holzheizungen massiv verbessert und dazu beigetragen, dass die jährliche Menge Feinstaub im genannten Zeitraum von 6.700 auf unter 2000 Tonnen abgenommen hat, eine Reduktion um 70 %.
Holzenergie: Schon immer klimaneutral und jetzt auch sauber
Die Nutzung der Holzenergie wurde in den vergangenen dreißig Jahren von Bund und Kantonen gefördert. Das hat maßgeblich zur positiven Entwicklung beigetragen. Die Holzenergie war schon immer klimaneutral, erneuerbar und einheimisch. Das sind unschlagbare Vorteile. Heute ist sie – richtig eingesetzt – auch eine saubere Energie, die einen wichtigen Beitrag an die Energiewende leistet.
"Jede Holzheizung ist so sauber, wie sie betrieben wird" -Daniel Reiterer, Experte für Feinstaub und Gebäudetechnik




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